The Chronicles of Narnia - Prince Kaspian

Wohl jeder Mensch kennt diese Momente, in denen man gerne jemand anders wäre und dazu auch gleich in einer anderen (besseren) Welt lebte. Für die Pevensie-Geschwister wurde dieser Traum im Film "Die Chroniken von Narnia - Der König von Narnia" wahr. Sie reisten durch einen Kleiderschrank in das Fantasiereich Narnia, legten der Weißen Hexe das Handwerk, wurden zu Hochkönig, König und Königinnen ernannt, regierten das Reich 15 Jahre und kehrten in ihre eigene Zeit zurück, in ein London zurück, das noch immer von Zweiten Weltkrieg erschüttert wurde.
Ein Jahr später werden sie erneut nach Narnia gerufen. Dort sind allerdings nicht nur 12 Monate vergangen, sondern 1300 Jahre! Das Traumreich, das die Geschwister geschaffen hatten, ist längst Geschichte. Dort, wo einst Paläste standen, finden sie nur noch Ruinen vor. Schuld daran ist das Volk der Telmarer, das in Narnia eingefallen ist und die Fabelwesen in den Wald verdrängte. Der rechtmäßige König von Narnia ist einem Thronräuber zum Opfer gefallen und das Leben seines Sohnes, dem namensgebenden Prinz Kaspian, schwebt ebenfalls in akuter Gefahr. Deshalb hat er die Geschwister zu Hilfe gerufen.

Der Kinofilm "Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia" mischt die Mechanismen eines klassischen Thronraubs mit bekannten beziehungsweise beliebten Fantasieelementen. Im Gegensatz zur "Unendlichen Geschichte" oder "Dem Herrn der Ringe" entstand trotzdem keine ganz eigene Welt, denn es fehlt an Eigenständigkeit und es fällt schwer zu sagen, was das Besondere an Narnia ist. Das bedeutet nicht, dass der Film zwangsläufig schlecht ist. Ich möchte vielmehr damit ausdrücken, dass mir die Handlung zu einfach ist und der Unterbau fehlt. Für mich wirkt sie zu austauschbar, an zu vielen Stellen unmotiviert, sprunghaft und zufällig. Gefallen haben mir die vielen Außenaufnahmen, die unter anderem in Neuseeland gedreht wurden. Auch die Kreaturen und Tricks sind gut gemacht.
Alles in allem ist der Film für mich weder Top noch Flop. Davon abgesehen hängt die Einschätzung stark von eigenen Erwartungen ab. Wer mittelalterliche Geschichten über alles liebt, wird dem Film die eine oder andere Schwäche wohl verzeihen.