Der Alchimist

Dies ist das erste Buch das ich von Paulo Coelho gelesen habe, es wird aber ganz bestimmt nicht das letzte sein. Die Erzählstimme des Brasilianers ist außergewöhnlich. Die ganze Zeit über wurde ich an Antoine de Saint-Exuperys Werk "Der kleine Prinz" erinnert, obwohl die beiden Werke auf den ersten Blick kaum etwas gemeinsam haben. Dennoch teilen sie einige ganz zentrale Eigenschaften. Sie fließen förmlich über von außergewöhnlicher Weisheit. Diese Weisheiten sind in beiden Büchern in eine wirklich nette Rahmenhandlung verpackt, wenngleich der Alchimist weniger "kindlich" anmutet. Obwohl es sich bei beiden Büchern um relativ kurze Geschichten handelt, sind die Erzählungen "sehr langsam", soll heißen über das ganze Werk hinweg fühlt man sich in einer eigenartig beruhigten Stimmung.

Zum Inhalt: Ein junger Schafhirte träumt von einem Schatz der nahe bei den Pyramiden vergraben ist. Als dieser Traum wiederkehrt, ist er sehr verwirrt und bricht nach einigem hin und her auf, diesen Schatz zu suchen. So einfach jedoch wie er erhofft hatte ist es denn doch nicht und so entwickelt sich der junge Hirte immer mehr zu einem der ganz großen Weisen. Die Entwicklung des Charakters ist außergewöhnlich schön geschildert, und jeder Schritt der den jungen Mann weiter bringt wird leicht nachvollziehbar erzählt und so gefasst, dass der Leser diesen Schritt gemeinsam mit dem Hirten vollzieht.